Deutlicher konnte die Warnung nicht sein. Am Freitagmorgen forderte das israelische Militär die Zivilisten im nördlichen Teil des Gazastreifens auf, ihre Häuser zu ihrer eigenen Sicherheit zu verlassen. Und zwar so rasch wie möglich.
Das zweite Motiv ist Abschreckung. Mit einer harten Reaktion auf den beispiellosen Angriff der Hamas sendet Israel eine Botschaft an alle anderen Terrorgruppen, die eine Bedrohung für die Existenz des jüdischen Staates darstellen. Verhandlungen über den Austausch von Gefangenen sind möglich. Real ist aber auch die Gefahr, dass die Hamas im Zuge der Bodenoffensive weitere israelische Soldaten als Geiseln nimmt.Seit dem Aufruf, den Norden des Gazastreifens innert 24 Stunden zu evakuieren, herrscht Panik. Hanya Aljamal, eine Englischlehrerin aus Gaza-Stadt, hat ihre Wohnung verlassen und kommt zurzeit bei ihren Eltern in Rafah, im Süden von Gaza unter.
Das Gesundheitssystem im palästinensischen Gazastreifen steht laut den Vereinten Nationen vor dem Zusammenbruch. Schon seit Anfang Woche verschlechtert sich die Situation permanent. Am Montag verhängte Israel eine «vollständige Blockade» von Gaza. «Wir haben kein Wasser, keinen Strom, und die Lebensmittel sind knapp», erzählt Hanya Aljamal.
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