Streiten Sie gern? Hoffentlich nicht. Aber manchmal gehts nicht anders. Unfaire Verbalattacken sind in unseren Zeiten an der Tagesordnung. Im Job, in der Zeitung, in der Politik: Die Kunst der harten Worte und der Kampf der Argumente stehen im Vordergrund. Das macht Zeitungsartikel unterhaltsam, Politik aufregend und Diskussionen interessant. Aber es nervt auch. Und es vertieft die Gräben in unserer Gesellschaft.
Leichter gesagt als getan. Das Problem beginnt damit, dass der Krieg der Worte oft gar nicht als solcher erkannt wird. Er ist gut getarnt: mit verführerischen Metaphern, stupenden Analogien, giftigen Killerargumenten. Rhetorische Kulissen werden aufgezogen, die einschüchtern und abschrecken. Oder einlullen. Aber wenn man diese Kulissen durchschaut, kann man sie zum Einsturz bringen.
Ebenfalls im Trend liegt die Reductio at Hitlerum. Genau, die Nazi-Keule. Diese schwingt man, indem man von einem Argument behauptet, auch eine moralisch verwerfliche Person wie Hitler hätte daran ihre Freude gehabt. Damit lässt sich jede vernünftige Debatte zu den Fragen unserer Zeit im Keim ersticken. Wie praktisch.
Wie optische Täuschungen, die wir einmal erkannt haben, können wir auch kognitive Täuschungen erkennen – und ihnen widerstehen.
Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Herkunft: tagesanzeiger - 🏆 2. / 87 Weiterlesen »
Herkunft: sonntagszeitung - 🏆 33. / 53 Weiterlesen »