Widerstand gegen Kampfjet-Lieferungen macht keinen Sinn

Die ukrainische Luftwaffe braucht dringend Ersatz für ihre ausgelaugten und veralteten Mig-29-Kampfflugzeuge.«Also meinetwegen: Weil du so lange gedrängelt hast, bekommst du den Panzer. Aber jetzt ist endgültig Schluss!»

Wähnte man sich auf einem Spielplatz, könnte man diesen Subtext aus der Absage aus Deutschland auf die jüngsten Kriegsmaterial-Forderungen der Ukraine herauslesen. Nicht viel besser steht es um die offizielle Antwort von Kanzler Olaf Scholz, der vor einem «Überbietungswettbewerb» beim Kriegsmaterial warnt und Deutschland nach zögerlichst und mühsamst erledigter Panzerliefer­pflicht präventiv aus der Flugzeug­debatte herausnehmen möchte.

Tatsächlich, fast wie im Sandkasten! Im Fortsetzungsstreit geht es doch nicht darum, dass sich die Ukraine vor lauter Schamlosigkeit nicht mehr spürt und aus Habgier nach dem kleinen Finger, die ganze Hand will. Ebenso wenig geht es um eine Angeberei unter den Unterstützerstaaten, wer nun am meisten liefern kann und zum Nato-Superstar aufsteigt.

Es geht nach wie vor und einzig um das Überleben der Ukraine angesichts eines brutalen, völkerrechtswidrigen Überfalls durch Russland, welches zur Erreichung seiner kriminellen Ziele bedenkenlos zu terroristischen Mitteln greift. Diesen Fokus sollte man besser nicht verlieren. Da ist jede Forderung aus der Ukraine nach maximaler Unterstützung nicht nur verständlich, sondern geradezu militärische und politische Pflicht der Staatsführung.

Ganz nebenbei macht die Haltung von Scholz auch militärisch keinen Sinn. Denn, wo soll da die Logik sein, Kampfpanzer zu liefern, sie aber vom Feind abschiessen zu lassen, weil man den im erfolgreichen «Kampf der verbundenen Waffen» unverzichtbaren Luftschirm absichtlich voller Löcher lässt?

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