Das Bild könnte auch eine Familienidylle zeigen: Die Mutter sitzt umringt von ihren beiden Töchtern lächelnd neben dem Christbaum. Eine Puppenstube steht im Vordergrund. Stünde hinter der Fotokamera ihr Mann, dann wäre es eben dieses Idyll. Doch ihr Mann, Beth Schildknechts Vater, war der grosse Abwesende in dieser düsteren Zeit.Beth Schildknecht lebt mit ihren beiden Hirtenhunden am Waldrand von Stallikon.
Das kleine Mädchen, das in Leipzig den Vater vermisste, versuchte sie zu vergessen. «Es ist sehr schmerzlich, darüber nachzudenken und zu akzeptieren, was damals war. Was mein Vater damals war.» Doch immer, wenn sie, die klassische Musik über alles liebt, die Fanfaren in Franz Liszt’s Préludes hört, sieht sie dieses Mädchen mit bangem Herzen vor dem Radio kauern. Denn damit wurden einst die Frontnachrichten angekündigt.
«Christbäume» und heulende Sirenen kündeten am 4. Dezember 1943 auch das erste, grosse Bombardement der Leipziger Innenstadt an. Zwischen 3.15 und 4.20 Uhr fielen 1400 Spreng- und Brandbomben auf die Stadt. Beth, ihre Schwester und ihre Mutter sassen mit ihren Nachbarn im Schutzkeller ihres Mehrfamilienhauses und hörten, wie die Bomben über ihnen einschlugen. «Die Druckwellen waren auch im Keller deutlich spürbar.
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