Weibliche Figuren, wie es sie in der Popkultur kaum gibt

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Protagonistin Villanelle im Agentenhtriller «Killing Eve» ist eine weibliche Figur, die es in der Popkultur so bisher nicht gab: eine böse, zynische Psychopathin, vergleichbar am ehesten mit Hannibal Lecter.

Die Klinge des Messers bohrt sich schon in die Haut, Eve Polastri ist der Killerin Villanelle hilflos ausgeliefert. Doch anstatt zuzustechen, beugt die sich über den Hals der Ermittlerin und atmet den Duft ihres Parfüms ein. Des Parfüms, das sie ihr zuvor geschickt hatte. Es scheint wie eine Szene, wie sie in vielen Serien oder Filmen zu sehen ist, wenn mit homoerotischem Subtext die Zuschauer geködert werden sollen – «Queerbaiting» nennt man das.

Dass sich dieses Klischee bis heute hält, und immer noch die dominierende Darstellung lesbischer Figuren im Fernsehen ist, ärgert die Kommunikationswissenschaftlerin und Journalistin Elke Amberg. Sie hat in der Studie «Schön! Stark! Frei! Wie Lesben in der Presse dargestellt werden» die Sichtbarkeit von homosexuellen Frauen in den Medien untersucht.

Doch die zentrale Leistung der Serie ist die Charakterzeichnung ihrer Protagonistinnen: Die Ermittlerin Eve scheint zunächst das Klischee des verkrachten Cops zu erfüllen, als sie an einem Samstag verkatert und viel zu spät in die MI5-Zentrale stolpert. Schnell wird aber klar, dass sie im Gegenteil organisiert und ordentlich ist, eine liebevolle, fast schon langweilige Beziehung führt und ihre Freizeit im Bridge-Club ihres Mannes verbringt.

Auftragskillerin mit Flair: Villanelle zelebriert selbstbewusst ihre Weiblichkeit - und ihre Vorliebe für Frauen. Foto:Ein wichtiger Schritt hin zur gleichberechtigten Darstellung von Homosexuellen, findet die Kommunikationswissenschaftlerin Amberg. Um Klischees zu entkommen, müssten Figuren realistisch charakterisiert werden, sagt sie. In «Killing Eve» funktioniert das über Ambivalenz.

 

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