Für komplexe Fragen bietet die Abteilung Klinische Pharmakologie am Inselspital Bern eineLaut dem Helsana-Arzneimittelreport 2017 nehmen sechs von zehn Schweizerinnen und Schweizern über 65 Jahre mindestens vier Medikamente. Fast zwei von zehn nehmen sogar über zehn Arzneimittel. Noch mehr sind es bei Heimbewohnern: Sie bekommen im Schnitt neun Medikamente, fast jeder Vierte nimmt sogar mindestens dreizehn.
Das zeigt auch Doron Garfinkel seit über einem Jahrzehnt. Im Rahmen einer Studie checkte der Geriater die Medikamentenlisten von über 80-jährigen Patienten. Sie nahmen durchschnittlich 7,7 Medikamente. 64 von 70 Patienten schlug Garfinkel vor, jeweils rund fünf Arzneimittel abzusetzen. Darunter waren viele Antidepressiva, Blutdrucksenker, Magensäureblocker und Beruhigungs- und Schlafmittel, die chemisch dem Valium verwandt sind .
Mit 60 kann eine ganze Tablette nötig sein, mit 80 aber noch eine halbe, weil die Empfindlichkeit für den Wirkstoff steigt. Zeeh ist in Deutschland einer der bekanntesten Geriater, wenn es um Polypharmazie geht. Meist würden sich nach dem Absetzen der Appetit und das allgemeine Wohlbefinden bessern, zudem würden die Patienten oft wacher und geistig wieder fitter, so Zeeh.
Bei meinem 91-jährigen Vater hatte ich, nach seinem altersbedingten Herzinfarkt, von 7 verschiedenen Tabletten pro Tag auf 2 reduziert. Danach ging es ihm um Welten besser. Ich musste die Initiative ergreifen. Frechheit was da getrieben wird! Das alles zahlen die Krankenkassen!
Pharma basierte Symptombekämpfung sollte nicht als Medizin gehandelt werden.
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