Das Treffen im Weissen Haus am Sonntagnachmittag scheint nicht geplant gewesen zu sein. Unklar ist, wer darum gebeten hat – Inlandsicherheitsministerin Kirstjen Nielsen oder US-Präsident Donald Trump. Wenige Stunden später jedenfalls ist eines sicher: Es war das wohl letzte Treffen der beiden in ihren jeweiligen Positionen. Trump verkündete am Washingtoner Abend, dass Nielsen ihren Posten verlässt. Kurz danach veröffentlichte Nielsen ihr Rücktrittschreiben.
Trump und Nielsen konnten nicht miteinander. Das war von dem Tag an spürbar, als sie Mitte Oktober 2017 ihren Mentor John Kelly im Amt beerbte. Trump hatte ihn im Sommer desselben Jahres zu seinem Stabschef gemacht. Es gab damals schon reichlich Kritik an Nielsen. Mit 44 Jahren war sie die jüngste aller sechs Heimatschutzminister, ein Amt, das nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 geschaffen wurde.
Weil aber das US-Recht nicht erlaubt, dass Kinder dauerhaft eingesperrt werden, wurden Tausende Familien getrennt. Die Eltern kamen hinter Gitter, die Kinder, zum Teil Babys und Kleinkinder, wurden über das ganze Land verteilt in Noteinrichtungen gebracht. Das hat zu einem gesellschaftlichen Aufschrei geführt. Trump sah sich im Juni vergangenen Jahres gezwungen, die Politik der Familientrennung offiziell zu beenden.
Trump war das nicht genug. Dabei konnte Nielsen tatsächlich wenig dafür, dass immer mehr Menschen sich für die Flucht vor der immer grösser werdenden Not in ihren südamerikanischen Heimatländern entscheiden.Für Nielsen wurde es immer schwerer, sich im Amt zu halten. Schon einmal, im Mai 2018, hatte sie ein Rücktrittsschreiben verfasst, nachdem ihr Trump in einer Kabinettssitzung die Leviten gelesen hatte.
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