Für die blitzartig einschiessenden Kopfschmerzen bei Vanessa findet der Arzt keine Ursache. Das 13-jährige Mädchen ist kurzsichtig und hat Legasthenie. In der Schule kommt sie aber einigermassen mit. Ihre Mutter leidet unter starken Stimmungsschwankungen, der Vater ist ein Choleriker. Vor sechs Monaten war Vanessa mit ihrem Onkel in einen Autounfall verwickelt, der Onkel ist dabei gestorben.
Bei manchen psychiatrischen Ambulatorien müssen die Eltern mittlerweile bis zu sechs Monate warten, um einen Termin für ihre Kinder zu bekommen. Da ist aber auch die andere Seite. Der enorme Anstieg innert weniger Jahre hat noch weitere Gründe. Weniger erfreuliche. Schweizer Kinder und Jugendliche sind zwar so gesund wie seit Jahrzehnten nicht mehr – allerdings gilt das nur für deren Körper. Ihre Seelen, die sind zunehmend krank.Dagmar Pauli ist Chefärztin der universitären Zürcher Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Letztlich sind es mehrere Faktoren, die zu einer Krise oder einer Krankheit führen. Stets zentral aber ist die Familie. Alain Di Gallo, Direktor der universitären Klinik für Kinder und Jugendliche in Basel, sagt: «Die Hirnentwicklung und die starke Abhängigkeit aller Kinder und Jugendlichen von ihrem Beziehungsumfeld sind eng mit der Symptomatik psychiatrischer Krankheiten verbunden.
Wir können nicht sparen. Wir müssen gerade bei den frühen und ambulanten Hilfen ausbauen – und das kostet.Umso fataler sind seelische Leiden bei Kindern und Jugendlichen, weil sie Entwicklungsaufgaben hemmen: Für Babys und Kleinkinder sind das beispielsweise Laufen- und Sprechenlernen, bei Kindern und Jugendlichen das Einschulen, die erste Lehrstelle und die erste Liebesbeziehung. «Für Kinder gibt es keinen Neustart.
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