Nun breitet sich auch das Virus Hunger aus

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Im Süden des Landes nehmen die sozialen Spannungen zu – die Regierung verteilt Essensbons.

Kippt die Stimmung? In Süditalien, das bislang vom Virus einigermassen verschont geblieben ist, geht wegen des Shutdowns der Wirtschaft, der legalen und de facto auch der illegalen, gerade sehr vielen Bürgern das Geld aus. Im Netz zirkulieren Videos von verzweifelten Menschen an Supermarktkassen, die ihre Besorgungen nicht bezahlen können, die Hunger haben, sich ihr Essen aber nicht mehr leisten können.

Ähnliche Szenen gab es schon in den Vororten von Palermo und Catania. Vor manchen Supermärkten auf Sizilien stehen nun Carabinieri, als behüteten sie einen Safe. In Bari haben Bürger ein Protestfeuer vor einer Bank gezündet. Am härtesten trifft es jene, die in normalen Zeiten schwarz arbeiten – ohne Vertrag, ohne Rechte, ohne jede Garantie. Zu dieser Kategorie gehören in Italien gemäss Schätzungen ungefähr 3,3 Millionen Menschen.

Die Regierung hat deshalb beschlossen, den achttausend Gemeinden im Land viel Geld zukommen zu lassen, damit sie sich besser um die Schwächsten der Gesellschaft kümmern können. Premier Giuseppe Conte sagte, die Bürgermeister seien wie «Antennen», sie wüssten besser als die Zentrale, wer genau was brauche. Der Staat schickt Subventionen von 4,3 Milliarden Euro, die eigentlich erst im Mai fällig gewesen wären.

Gutscheine erhalten all jene Familien, die in ihrer Wohnregion als arm eingestuft werden: Der Index variiert von Region zu Region. Ganz Italien zählt laut dem nationalen Statistikamt Istat fünf Millionen Menschen in absoluter Armut. 400 Millionen Euro reichen also nicht lange aus. Damit bei privaten Sammelaktionen möglichst viel Geld für Soforthilfen zusammenkommt, werden Schenkungen steuerfrei. Ausserdem mobilisierte Conte in seinem Appell den «terzo settore», den dritten Sektor – so nennt man in Italien das Heer der freiwilligen Helfer und ihrer Organisationen, kirchlicher und säkularer. Sie sollen dafür sorgen, dass Essenspakete auch direkt zu den Bedürftigen gelangen.

 

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