Nach der AHV-Abstimmung: Kommt es in der Schweiz zum Generationenkonflikt wie in Japan?

Japan hat die älteste Bevölkerung der Welt. Die Anliegen der älteren Bevölkerungsteile dominieren die Politik. In der Schweiz befürchten nach dem Ja zu einer 13.-AHV-Rente manche Ähnliches. Wie kritisch ist die Lage? Ein japanischer Professor teilt die Erfahrungen aus Japan – und hat Ideen für Auswege für die Schweiz und andere Demokratien.

In Japan ist das Realität: Um die 30% der Japaner:innen sind über 65 Jahre alt, Tendenz steigend. Bereits stellen die Über-50-Jährigen 57% der Wahlberechtigten. Die Älteren haben, wie auch in der Schweiz, eine höhere Wahlbeteiligung als die Jüngeren. Die Wahlkreise sorgen dafür, dass die Stimmen der eher ländlichen, eher älteren Bevölkerung noch dominanter sind.

Das Durchschnittsalter von Japans Gewählten im Unterhaus lag bei den Wahlen 2021 bei 55,5 Jahren. Gerade mal eine Person unter 30 schaffte es, einen der 465 Sitze zu ergattern. Neben Hürden in der politischen Kultur sind auch im politischen System Schranken eingebaut: So muss man in Japan für eine Kandidatur im Unterhaus mindestens 25 Jahre alt sein und einen Depotbetrag von um die 18’000 Franken aufbringen.

Magdalena Erni von den Jungen Grünen war im Abstimmungskampf über die 13. AHV-Rente eine sehr präsente Stimme der Befürworter:innen der Jungen. Hier ist sie im Gespräch mit Matthias Müller, Präsident der Jungfreisinnigen, der sich mit einer Initiative vergeblich für eine Erhöhung des Rentenalters eingesetzt hat.

Bis eine heute 18-Jährige pensioniert wird, stehen der AHV wohl noch viele Reformen bevor. Wie es um die AHV-Rente steht, wenn sie 65 ist, ist offen.Bei der Finanzierung der 13. AHV-Rente stehen nun verschiedene Ideen im Raum. Unter anderem eine Mehrwertsteuererhöhung, die die gesamte Bevölkerung belastet oder Lohnabgaben, die die Arbeitenden und die Unternehmen belasten.

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