Die Nachricht von seiner heimlichen Ausreise kommt kurz nach seiner Verurteilung zu acht Jahren Gefängnis und Peitschenhieben. Vor gut einem Jahr war Rasoulof erneut mit einem Ausreiseverbot belegt worden. Damit sollte damals laut Aktivisten eine Teilnahme des Regisseurs an den Filmfestspielen von Cannes verhindert werden.
Schweren Herzens entschied ich mich für das Exil. Autor: Mohammad Rasoulof Iranischer Regisseur «Ich bin vor einigen Tagen nach einer langen und komplizierten Reise in Europa angekommen», zitierte ihn seine Filmagentur in einer Mitteilung. «Ich hatte nicht viel Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Ich musste zwischen dem Gefängnis und der Ausreise aus dem Iran wählen. Schweren Herzens entschied ich mich für das Exil.
Auch auf Rasoulofs Instagram-Seite wurde die Ausreise bestätigt, die mit grosser Kritik am iranischen Staat einherging. «Wenn der geografische Iran unter den Stiefeln Eurer religiösen Tyrannei leidet, so ist der kulturelle Iran in den Köpfen von Millionen Iranern am Leben», hiess es dort. Am Sonntag hatte Irans Kulturminister Mohammed-Mehdi Esmaeili die Produktion seines neuen Films kritisiert. Diese sei ein «klarer Verstoss», sagte der Minister, der wegen der Repressionen gegen iranische Künstler auch mit EU-Sanktionen belegt ist.
Audio Archiv: In Iran steigt die Zahl der Hinrichtungen – warum? 25:49 min, aus 4x4 Podcast vom 04.04.2024. Bild: Keystone abspielen. Laufzeit 25 Minuten 49 Sekunden.
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