dass die reichen Familien Frankreichs ihre Spenden für den Wiederaufbau von Notre-Dame ausschliesslich zur Imagepflege getätigt hätten. Dieses Ziel haben sie verfehlt. Denn eine öffentliche Verdankung hat es kaum gegeben, dagegen ist die Zahl der Kommentare umso grösser, die eine solche Verdankung anprangern.
Damit wird ein Bild von Philanthropie gezeichnet, das von Egozentrismus und Eigennutz geprägt ist. Wenn dieses Bild stimmt, hätte Philanthropie schon längst auf dem Müllhaufen der Geschichte landen müssen. Erstaunlicherweise hat sie aber alle Revolutionen, Ideologien und Wirtschaftskrisen überlebt – selbst in Frankreich, wo die Gründung von gemeinnützigen Stiftungen von 1791 bis 1983 verboten war.
Weit mehr als die Emotionalität stören sich die Kritiker aber an ausbleibenden Steuererträgen. Steueroptimierung und Spendenabzug sind auch eine Frage der Rahmenbedingungen. Die Steuerehrlichkeit variiert von Land zu Land, ebenso die Spendenbereitschaft. Dies als generelle Kritik an Philanthropie zu formulieren, ist daher nicht gerechtfertigt. Auch sind Spenden weder ein Ersatz noch eine Fortsetzung von Steuern.
Wenn sie Steuern zahlen würden, wäre der Effekt noch viel grösser.
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