Im Militär-T-Shirt mit dem Kreuz der ukrainischen Armee spricht ein sichtlich ermüdeter Präsident Wolodimir Selenski den Abgeordneten im US-Kongress bei einer live aus Kiew übertragenen Rede ins Gewissen.Die volle Grausamkeit von Russlands Krieg in der Ukraine ist in der amerikanischen Öffentlichkeit angekommen.
Selenski verlangte zudem weitere Wirtschaftssanktionen, Strafmassnahmen gegen sämtliche gewählten russischen Amtsträger und forderte den Kongress auf, die Ukraine weiter zu bewaffnen. Konkret bat Selenski darum, die USA sollten einen Plan unterstützen, bei dem mehrere osteuropäische Länder S-300-Boden-Luft-Raketen in die Ukraine liefern würden. Auch wiederholte er seine Bitte, Kampfjets zur Verfügung zu stellen, was das Weisse Haus bisher abgelehnt hat.
Bei den Kongressabgeordneten hinterliess Selenski einen tiefen Eindruck. Erste Reaktionen folgten noch weitgehend der Parteilinie: Alle versicherten die Ukraine ihrer Unterstützung, wobei Demokraten Bidens abwägenden Kurs eher stützten. Mehrheitsführerin Nancy Pelosi etwa wiederholte bisherige Solidaritätsbekundungen, ohne auf die einzelnen Anliegen Selenskis einzugehen.
Bisher konnte Biden solche Forderungen aus dem Kongress zurückweisen, etwa bei dem MiG-Geschäft. Biden befürchtet, dieser Deal steigere das Risiko, dass sich der Ukraine-Krieg zu einem Krieg zwischen den USA und Russland ausdehnt, was dem Dritten Weltkrieg gleichkäme.
wie jemand plötzlich zum medialen Helden wird ...