In der ostslawischen Literatur finden sich viele eindrucksvolle Darstellungen des Kriegs. Zu den bekanntesten gehören diejenigen des russischen Altmeisters Lew Tolstoj. Aber auch neuere Werke etwa der Belarussin Swetlana Alexijewitsch oder des Ukrainers Andrej Kurkow benennen das Grauen des Kriegs schonungslos genau.
Putin habe dies kaum getan, so Petrosanyak. Und wohl auch seine Soldaten nicht. «Ansonsten würden diese für die Menschen in der Ukraine Empathie empfinden und nicht sinnlos töten, vergewaltigen und plündern.» Die Kraft des Wortes stehe auf verlorenem Posten gegen die starken politischen und wirtschaftlichen Kräfte, die den Ukrainekrieg verursacht hätten, sagt Skalova. Aber: «Die Macht und Verantwortung der Literatur ist es, die Gesellschaft aufzurütteln – kraft ihrer Eigenschaft, radikal und konsequent sein zu können.»
Die Sprache der Literatur macht das Lügengeflecht der Propaganda sichtbar. Autor: Marina Skalova Autorin und Übersetzerin Pervertierte SpracheLukas Bärfuss drückte in der Wochenzeitung «Die Zeit» sein Entsetzen darüber aus, dass der Krieg die Sprache für die Propaganda missbraucht und damit das Ausdrucksmittel eines jeden Literaturschaffenden entwertet habe.
Für Herasimovich bietet die Literatur einen Denkraum, «in dem wir als Gesellschaft verhandeln können, wie wir leben wollen». Konkret erstelle ein befreundeter Schriftsteller in der Ukraine derzeit ein «Wörterbuch des Kriegs». Darin sammelt er Geschichten verschiedener Menschen, die alle auf ihre Weise vom Krieg betroffen sind – als Ausgebombte, als Geflüchtete, als Soldaten an der Front.
Passend zum Thema «Die Literatur war in der Geschichte immer eine Trägerin der ukrainischen Identität», sagt Petrosanyak. Und dies über die langen Jahrhunderte, während derer Russland die ukrainische Kultur unterdrückte. So hätten etwa die Gedichtbände des ukrainischen Nationaldichters Taras Schewtschenko aus dem 19. Jahrhundert für viele Menschen den «Stellenwert von Bibeln» gehabt.
Na, dann macht weiter Hirngymnastik, man sagt ja,das erhält jung. SolothurnerLiteraturtage
Höchste Zeit, um von der Kriegslogik zur Friedenslogik zurückzukehren...
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