Die massiven Kundenabflüsse bei der Credit Suisse versiegen, sagte Verwaltungsrats-Präsident Axel Lehmann am Bankengipfel der «Financial Times» in London. Zudem hätten nur sehr wenige Kunden das Geldhaus vollständig verlassen, zitierte die Agentur «Reuters» den obersten CS-Banker.
«Es war ein Sturm im Retail-Banking und teilweise im Vermögensverwaltungsgeschäft, insbesondere in Asien, wo wir zwei bis drei Wochen wirklich massive Abflüsse hatten», so Lehmann. «Seitdem hat sich das Ganze beruhigt und teilweise wieder gedreht.» Die abgeflossenen Gelder würden früher oder später zumindest teilweise auch wieder zurückkommen, versicherte der Bankpräsident.
Der Kursverfall der CS-Aktien unter 3 Franken habe ihn nicht überrascht, sagte Lehmann unter Verweis auf die laufende Kapitalerhöhung. Die Aktien der Grossbank geht es seit Mitte November abwärts. Am Donnerstag markierten sie einen neuen Tiefststand bei 2.667 Franken.Ebenfalls am Donnerstag hatte der Banken-Analyst von J.P. Morgan eine Aktienstudie zur CS veröffentlicht. Dabei wurde das Zwölfmonats-Kursziel auf 3.80 Franken von zuvor 5.
Das ist der von dem Konsortium von 19 Banken vereinbarte Preis, zu dem sie nicht gezeichnete neue Aktien übernehmen werden. Der Analyst rechnet mit einem Kapitalabfluss bei den Kundengeldern von rund 80 Milliarden Franken im laufenden Quartal, was eine Trendwende andeuten würde. Sollten die Abflüsse jedoch anhalten, so könnte das in Fusions- oder Abspaltungsszenarien der Schweizer Einheit münden, wie es weiter heisst.
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