Selbst der Eros schmeckt wie das Leben: nämlich bitter. James Bond mit einer Dame namens Paloma .Etwas Neues konnten wir in dieser Pandemie lernen: Warten, ohne dass es sich wirklich anfühlt wie Warten. Eher ein Abwarten. Ein passives, mit der Zeit duldsam gewordenes Ausharren in der Ungewissheit. Wird das Warten überhaupt je ein Ende haben? Wir wissen es nicht und richten uns in der Zwischenzeit eben so ein.
Ja, das ist ein Problem, denn der neue James-Bond-Film ist mit geschätzt 250 Millionen Euro Herstellungskosten eine der bisher teuersten Kinoproduktionen, und inzwischen sind viele der Produkte veraltet, die darin für sehr viel Geld in die Arri-Kamera gehalten wurden. ja gar nicht mehr in heiterer Stimmung aus einem neuen James Bond kommen. Die Daniel-Craig-ist-James-Bond-Ära zeichnet sich vor allem anderen durch Hoffnungslosigkeit aus. Natürlich, die Zeiten haben sich geändert, und heutzutage klatscht man nicht mehr vergnügt im Vorbeigehen einer Geheimdienstmitarbeiterin auf den Po. Schön.
Er kann dann doch noch mal überredet werden, zurück in den Ring des internationalen Verbrechens zu steigen - wie auch Daniel Craig noch einmal überredet werden konnte, die Bürde dieser Rolle zu schultern. Sozusagen gegen seinen eigenen Willen: Als der Schauspieler 2015 gefragt wurde, ob er noch einmal Bond spielen würde, sagte er, eher würde er sich die Pulsadern aufschneiden.Hat er nicht.
Offensichtlich sind der Redaktion «Leben» die Themen ausgegangen, dass sie immer wieder dasselbe schreiben lässt. Wer professionellen Kulturjournalismus sucht, wird mit der «Republik» besser bedient sein. Ein Tagesanzeiger-Abo lohnt sich definitiv nicht mehr.
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