Es ist oft nur Etikettenschwindel – das beobachtet Hendrik Leber, Mitgründer des deutschen Fondshauses Acatis, wenn Fonds mit dem Begriff «künstliche Intelligenz» werben. Gegenüber «Finanz und Wirtschaft» erklärt er: «Da wird viel in einen Topf geworden, beispielsweise Big Data oder Robo Advice.» Big Data ist die Verarbeitung riesiger Datenmengen.
«Die heutige Rechenleistung ermöglicht Entwicklungsschritte, die im Jahr 2000 nur unter grösstem Aufwand möglich waren», beobachtet Michael Günther. Er ist Portfoliomanager und Entwickler beim Anlagehaus Tungsten. Sein Fonds Trycon basiert auf Trendfolgestrategien und verwendet seit 2013 KI-Methoden. Günther sagt, für seinen Fonds übersteige der Aufwand bei Daten und Rechenleistung eine herkömmliche Trendfolgestrategie um das Hunderttausendfache.
Das Fondshaus Acatis hat drei Produkte im Angebot, die automatisch KI-Entscheidungen implementieren. Zwei davon sind zusammen mit der Koryphäe Jürgen Schmidhuber, Professor in Lugano, entwickelt worden. Acatis-Portfoliomanager Hendrik Leber erklärt: «Daneben nutzen wir KI in einem Fonds, um nur eine Vorselektion von Aktien zu treffen. Die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine funktioniert gut.
Bei Wallrich sind Preis- und Volatilitätsdaten der Input. Bei Michael Günther wird tageweise aus einer Vielzahl von Marktdaten eine Investmententscheidung getroffen. Leber von Acatis erklärt dagegen: «Wir wollen langfristige Prognosen aufgrund fundamentaler Signale erstellen.» So würden neuronale Netze verwendet, um aus «unstrukturierten Daten» wie Unternehmensberichten relevante Aussagen zu finden, die im Kurs noch nicht berücksichtigt seien.
Niemand weiss, wie gut die KI-Modelle künftig abschneiden. Wenn jemand sage, sein Modell habe eine Krise in der Vergangenheit wunderbar umschifft, dann sei es wahrscheinlich mit Daten von damals trainiert worden, sagt Leber. Er betont: «Kommt es zu einem völlig neuen Ereignis an den Märkten, dann kann und soll unser Modell das nicht vorsehen.»Vielfältig sind die Methoden, die unter dem Begriff künstliche Intelligenz zusammengefasst werden.
Die neuronalen Netze «lernen» dabei aus Trainingsdaten und verändern sich, um die optimale Verbindung von Input-zu Outputdaten zu finden. Die heutigen vielfältigen Anwendungen sind aber erst dank Durchbrüchen in den vergangenen Jahren möglich geworden.
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