Kanadas lässiger Premier gerät in Bedrängnis

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Der anfängliche Zauber ist verflogen in Kanada.

Das sieht schon recht innig aus, wie die beiden sich herzen. Höchstens zehn Zentimeter trennen die Gesichter vonund Jody Wilson-Raybould. Kanadas Ministerpräsident umfasst seine Justizministerin mit den Armen, Madame drückt mit beiden Handflächen die Wangen des Regierungschefs. Wirklich sehr harmonisch. Ein Jahr ist das her. Vor ein paar Tagen hat Wilson-Raybould den Premier politisch derart belastet, dass die Opposition seinen Rücktritt fordert.

Vor dem Rechtsausschuss des Parlaments warf Wilson-Raybould Trudeaus Mitarbeitern vor, diese hätten sie in ihrer Zeit als Justizministerin mit «verschleierten Drohungen» dazu drängen wollen, in einem Bestechungsfall einen aussergerichtlichen Deal anzustreben. Der kanadische Baukonzern SNC-Lavalin soll einst bei Geschäften in Libyen mit Extraportionen Geld nachgeholfen haben.

Justin Trudeau wurde Kanadas Kennedy genannt, was etwas ungerecht ist, weil das nordamerikanische G-7-Land selber wichtig genug ist, um nicht immer an US- Massstäben gemessen zu werden; es hat seine eigenen. Trudeau, 47, hat als Sohn des berühmten Vaters und Ex-Premiers Pierre Trudeau schon sehr früh das Milieu der Weltpolitik kennengelernt. Er flog auf etwa 50 Auslandsreisen seines Vaters mit, traf Kohl, Schmidt, Reagan, Castro und Margaret Thatcher.

Nach einer Dekade konservativer Regierungen kam im Jahr 2015 Trudeaus grosser Moment. Er siegte mit seinem liberalen Versprechen und wurde der zweitjüngste Regierungschef, den es in Kanada je gab. Sein Kabinett: die Hälfte Männer, die Hälfte Frauen. Darunter auch Wilson-Raybould, die damals als Angehörige der indigenen Bevölkerung das progressive Trudeau-Team mit verkörperte.

Und irgendwann rümpften Kanadier auch die Nase, wenn er mal wieder mittels bunter Themensocken politische Statements abgab oder es beim Indien-Besuch mit Folkloreklamotten doch etwas übertrieb. Noch immer ist Trudeau sehr populär in Kanada. Aber mehr denn je wird infrage gestellt, ob das noch reicht für den Sieg seiner Partei.

 

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