Gestern hat das EU-Parlament einer umstrittenen Asylreform zugestimmt. Künftig sollen Asylsuchende an den Aussengrenzen der EU härter angegangen werden. Zuvor war jahrelang über das europäische Asylrecht gestritten worden. Was das für die Schweiz heisst, erklärt der Migrationsforscher Gianni D'Amato.Personen-Box aufklappen Personen-Box zuklappen Gianni D’Amato ist Professor für Migration und Staatsbürgerschaft an der Universität Neuenburg.
Wenn diese Reform effektiv umgesetzt wird, würden auch weniger Personen in die Schweiz kommen, weil sie ja vorher abgefangen werden. Grundsätzlich geht es nicht darum, dass weniger kommen. Sondern darum, dass die Migrations- oder Flüchtlingsströme gesteuert werden. Denn in Europa gibt es unterschiedliche Politiken, Anerkennungsquoten und Praktiken. Diese sollen besser koordiniert werden.
Die Schweiz war bei diesen Formen des Lastenverteilungsmechanismus immer beteiligt. Seit den 90er-Jahren war die Schweiz auch federführend bei Kooperationen in Bezug auf das Asylwesen. Deshalb gehe ich davon aus, dass die Schweiz ihren Teil als Frontexstaat auch übernehmen wird.
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