Der schwer erkrankte tansanische Finanzminister Philip Mpango hat am Mittwoch mit einem Auftritt in der Öffentlichkeit für Empörung gesorgt. Um Gerüchte zu zerstreuen, wonach er am Coronavirus gestorben sei, gab er hustend und keuchend eine Pressekonferenz vor dem Krankenhaus der tansanischen Hauptstadt Dodoma. Rund zehn Journalisten wurden Zeuge des Ereignisses, bei dem Mpango keine Maske trug – im Gegensatz zu den Ärzten und Krankenschwestern, die hinter ihm standen.
Mpangos Stimme war zittrig, als er den Hinterbliebenen zweier prominenter tansanischer Corona-Opfer sein Beileid ausdrückte. Woran er selbst erkrankt ist, sagte er nicht. Als er vor zwei Wochen ins Krankenhaus eingeliefert worden sei, habe er eine Sauerstoffflasche benötigt. In den vergangenen drei Tagen sei dies nicht mehr nötig gewesen, «weil sich mein Gesundheitszustand verbessert hat», sagte er.Mpangos Auftritt rief Empörung hervor.
Kritiker werfen Tansania vor, die Corona-Pandemie nicht ernst zu nehmen. Die USA haben eine Reisewarnung für das ostafrikanische Land ausgegeben. Am Sonntag hatte der tansanische Präsident John Magufuli eingeräumt, dass sich einige seiner Mitarbeiter und Angehörigen mit dem Coronavirus infiziert hätten. Sie seien aber genesen, fügte er hinzu. «Wir sollten alle auf Gott vertrauen und unsere Vorsichtsmassnahmen treffen», sagte Magufuli.
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