Mit jedem Schritt bricht Forschungsleiter Hansueli Kallen, von allen «Huk» genannt, tief in den Schnee ein. Ihn drücken gleich zwei schwere Rucksäcke nach unten, vier weitere Personen folgen ihm, ebenso schwer beladen mit Gepäck und Pressluftflaschen. Der Weg führt in der Morgendämmerung vom Talboden des abgelegenen Gasterentals im Berner Oberland steil zu einer Felswand, an der ein frei hängendes Seil beinahe siebzig Meter nach oben führt.
Huk steigt vom Seil in den Höhleneingang und fordert den Nächsten auf, ihm zu folgen. Die Männer ziehen Pressluftflaschen in unterschiedlichen Grössen, Neoprenanzüge, Tauchmasken und anderes Material in die Höhle. Oben angekommen, wechseln sie ihre Kleidung, den Rest des Tages werden sie im Neoprenanzug verbringen. Gegenüber hat das Sonnenlicht inzwischen den Gipfel des Doldenhorns erfasst.
«Willkommen auf der Schattenseite des Mondes», begrüsst Huk die ihm nachkommenden Taucher auf der anderen Seite des 40 Meter langen Siphons. Höchstens ein Dutzend Menschen haben diese verborgene Welt je betreten. Die trockenen Sommer führen zusätzlich dazu, dass die Karstsysteme mit weniger Wasser versorgt werden. Kristalline Gesteine können Wasser in Spalten und Rissen über lange Zeit speichern und auch bei fehlendem Niederschlag stets ähnliche Mengen abgeben. Im Unterschied dazu gehen den alpinen Karstsystemen, wie bei der Geltenbachhöhle, die Wasservorräte aus, sagt Rolf Weingartner, Professor für Hydrologie an der Universität Bern.
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