Der WOZ-Blog zum Ukrainekrieg | WOZ Die Wochenzeitung

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Über achtzig Beiträge sind in unserem Blog zum Krieg gegen die Ukraine erschienen: Reportagen, Interviews mit Linken in der Ukraine und Analysen zwischen Ost und West. Nun ist vorerst Schluss. Wie es weiter geht – und alle Beiträge zum Nachlesen:

Ein verbrannter russischer Panzer neben dem Ortsschild der Siedlung Sweet Home.

Mit ihren Panzern und Militärtransportern sind die russischen Soldaten allem Anschein nach auch durch den wohlhabendsten Teil von Hostomel gefahren, sie zertrümmerten und walzten die Tore verlassener Privathäuser platt, sich amüsierend und neidisch, und plünderten dann ausgiebig. Im Haus, in dem wir für unsere Bekannten nach dem Rechten schauen sollten, war das Glas auf der Veranda zerbrochen, waren Einbruchsspuren zu sehen.

Aus dem Weekend in Paris ist nichts geworden, stattdessen schlossen sich die Bewohner:innen von Irpin der Territorialverteidigung an, erhielten Waffen und liessen den Feind nicht nach Kyjiw, das nur etwa fünf Kilometer entfernt war … Natürlich kam die Armee zuhilfe, doch den ersten Schlag nahmen eben genau die betroffenen Städter:innen auf sich, unter ihnen waren Leute mit militärischer Erfahrung, die schon im Donbas gekämpft hatten.

Noch immer gibt es weder Licht, Strom, Wasser noch eine Kanalisation. Das Internet funktioniert nur schwach, und auch das nicht überall. Die Leichen haben sie von den Strassen entfernt, doch was einen in den Höfen und Wohnungen erwartet, ist unklar. Während in anderen Landesteilen ganze Städte in Schutt und Asche gebombt werden, ist Lwiw vom russischen Angriffskrieg weitgehend verschont geblieben. Der Alltag geht weiter – viele, die ihn mitprägen, kommen aus den verwüsteten Städten.

Nun besteht eine ihrer Aufgaben darin, das Café bei Fliegeralarm zu räumen, abzuschliessen und die Kund:innen aufzufordern, ihr und ihren Kolleginnen in den Luftschutzraum zu folgen. Welche Gedanken sie sich über die eigene Zukunft machen soll, weiss sie nicht. «Mit dem Krieg sind im Grunde alle Pläne zunichte gemacht worden», sagt sie. «Ich werde wohl erst mal hier in Lwiw bleiben.

Das Problem dabei: Oft verkennt diese Berichterstattung die Komplexität der migrantischen Identitäten, mit denen sie nun tagein, tagaus hantiert.Ich stelle das aus einer Betroffenenperspektive fest: Weil meine Herkunft von der Öffentlichkeit als russisch – und zwar oftrussisch – gelesen wird, meine Meinung und mein Auftreten aber gut in die schweizerische Berichterstattung passen , werde ich regelmässig dazu eingeladen, mich öffentlich zu äussern.

 

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