Vielflieger sind unstete Wesen. Zwischen den Dünen der Kawir-Wüste erinnern sie sich an die Hochhäuser von Chongqing. Blicken sie in den Sternenhimmel über Vanuatu, erzählen sie von den Nordlichtern, die die Nacht von Kulusuk erglühen lassen. Doch dieses Lebensgefühl des Überall-schon-gewesen-Seins erlebt gerade sein Grounding.
Das Vielfliegen beeinflusst den Blick auf die Welt. Die Erde ist geschrumpft, selbst abgelegenste Orte lassen sich innert 24 Stunden erreichen. New York liegt näher an Zürich als Porrentruy, London geht auch als Tagesausflug. Die billigen Flüge des frühen 21.Jahrhunderts haben einen alten Traum demokratisiert. Jahrhundertelang blieben Weltreisen das Privileg der Reichen und Abenteurer. Heute können sich fast alle Westeuropäerinnen zwei Wochen Bali leisten.
Es dürfte noch lange dauern, bis die Schweizerinnen häufiger auf dem Boden bleiben; bis Gesetze dafür sorgen, dass Fliegen wieder mehr kostet als Zugfahren. Doch die gesellschaftliche Wertung kippt, die Verklärung verfliegt, das Prestige schwindet. Wer fliegt, wird sich künftig eher rechtfertigen müssen, anstatt Bewunderung zu erhalten für seine Reisefreudigkeit. Übers Wochenende kurz nach Tallin? Wie rüpelhaft.
Vor allem das Billetlösen ist heutzutage interessant und eine Wissenschaft für sich. Es sei denn man ist stinkreich oder Politiker und besitzt ein GA.
Immer nur fliegen + autofahren am pranger, aber Schifffahrten und e-mobile sind anscheinend umweltfreunlicher. Wie dumm müssen journalisten-innen und umweltschützer-innen sein. Dummheit in diesem ausmass sollte verboten werden.
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