selbst.» Wladimir Kara-Mursa sagt das ruhig und sachlich, auch hier in Moskau. Er ist nicht immer in Russland. Zwei Vergiftungen hat er knapp überlebt. Deswegen lebt seine Familie in Washington, zur Sicherheit.Eine Frage an ihn: Wie erinnert er sich an Boris Nemzow? Da verliert er den Faden. «Es ist sehr schwierig für mich, über ihn zu sprechen», sagt Wladimir Kara-Mursa, «das ist zutiefst persönlich.
Ein Militärgericht sprach fünf Männer aus Tschetschenien schuldig. Einer von ihnen hatte gestanden, Nemzow erschossen zu haben, zog sein Geständnis aber später zurück. Der Mann hatte im Bataillon Sewer gedient, das in Grosny stationiert ist. Die Verurteilten hatten Verbindungen zu mehreren hochrangigen Politikern und Beamten aus Tschetschenien.
Die russischen Behörden lehnten es von Anfang an ab, von einem politischen Mord zu sprechen. Staatsanwalt und Richter ignorierten Nemzows Rolle als Kremlkritiker und seine politische Karriere. In den 90er-Jahren war er sehr jung schon Gouverneur der Region Nischni Nowgorod geworden, dann stellvertretender Ministerpräsident, bald galt er als möglicher Nachfolger für den damaligen Präsidenten Boris Jelzin.
Wladimir Kara-Mursa kommt gerade aus Wien. Dort hat die Parlamentarische Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa einen Bericht über den Fall Boris Nemzow veröffentlicht. Er kritisiert unvollständige Ermittlungen, ein widersprüchliches Verfahren. Die russischen Behörden haben die Recherchen der schwedischen OSZE-Berichterstatterin nicht unterstützt.
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