Bodyguard von John F. Kennedy bricht nach 60 Jahren sein Schweigen

Mit seinen Memoiren stellt Landis die von offizieller Seite aufgestellte Theorie infrage, dass eine der Kugeln, die auf die Limousine des Präsidenten abgefeuert wurden, den Präsidenten von hinten traf, vorne aus seinem Hals austrat und weiter den texanischen Gouverneur John Connally traf. Wobei es irgendwie gelang, dessen Rücken, Brust, Handgelenk und Oberschenkel zu verletzen. Es schien unglaublich, dass eine einzige Kugel all das bewirken konnte.

Die Ermittler kamen unter anderem deshalb zu diesem Schluss, weil die Kugel auf einer Bahre gefunden wurde, auf der Connally im Parkland Memorial Hospital gelegen haben soll. So, dass sie davon ausgingen, dass das Projektil aus Connallys Körper fiel, als ihn die Ärzte behandelten. Aber Herr Landis, der von der Untersuchungskommission nie befragt wurde, sagt nun, wie die Kugel dahin gelangte.

Er sei derjenige gewesen, der die Kugel gefunden habe – und zwar nicht im Krankenhaus in der Nähe von Mr. Connally, sondern in der Präsidentenlimousine, wo sie in der Rückenlehne des Sitzes steckte, hinter dem Kennedy sass.

Wie alles, was mit dem Attentat auf John F. Kennedy zu tun hat, wirft natürlich auch Landis Darstellung Fragen auf. Herr Landis hat 60 Jahre lang geschwiegen, was selbst bei seinem ehemaligen Partner vom Secret Service Zweifel aufkommen lässt.Hinzu kommt, dass Erinnerungen selbst für diejenigen schwierig, die sich aufrichtig sicher sind.

Aber er war dabei, ein Zeuge aus erster Hand, und es ist selten, dass sechs Jahrzehnte nach der Tat neue Zeugenaussagen auftauchen. Er habe sich nie an die Verschwörungstheorien gehalten und betont, dass er auch jetzt keine vertritt. Im Alter von 88 Jahren wolle er nur erzählen, was er gesehen und getan habe. Er überlasse es allen anderen, daraus Schlüsse zu ziehen.

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