Sandro Michel gibt gut fünf Wochen nach seinem schweren Unfall ein erstes Interview – und erhebt schwere Vorwürfe.Nur dank des Rollstuhls mobil: Sandro Michel bei der Rehabilitation in einer Klinik in Bellikon AG.An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt.
In den letzten Kurven einer Trainingsfahrt im ostdeutschen Eiskanal stürzte der Schweizer Viererbob von Pilot Michael Vogt, in dessen Team Michel mitfährt. Michel fiel aus dem Bob und wurde schliesslich von diesem, weil die Bahn in Altenberg zum Ziel hin ansteigt, unkontrolliert rückwärts schlitternd überrollt. Das rund eine halbe Tonne schwere Gefährt verletzte Michel schwer an der Hüfte, an den Rippen und an der Lunge.
Michel sitzt bis heute im Rollstuhl, er hat laut Agenturbericht rund 15 Kilogramm verloren. Wann wieder an Spitzensport zu denken ist, bleibt offen. «Momentan habe ich relativ grosse Schmerzen im Brustkorb und in den gebrochenen Rippen. Das braucht Zeit», sagt er.Im Interview erhebt Michel schwere Vorwürfe nach dem Unfall, nicht gegenüber seinem Piloten Vogt, denn er sagt: «Stürze gehören dazu, dieses Risikos ist sich jeder Bobfahrer bewusst.
Dem Bahnbetreiber macht er den Vorwurf, dass er seit Jahren die Warnung vor der gefährlichen Streckenführung im Zielbereich ignoriert. Michel sagt: «In Altenberg passiert das seit x Jahren. Am Morgen vor unserem Sturz hatte der deutsche Toppilot Johannes Lochner ebenfalls einen Sturz und einen Anschieber, der in der Bahn liegen blieb. Er machte deutlich auf die Gefahr aufmerksam und forderte explizit Massnahmen, um ein Zurückrutschen des Schlittens zu verhindern.
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