Der 63-Jährige konnte sich lange nur halten, weil die Familien ihre Hand schützend über ihn hielten. Zuletzt mehrten sich Insidern zufolge jedoch auch bei ihnen die Zweifel, ob er noch der Richtige sei, um die von ihm angestossenen zahlreichen Veränderungen auch umzusetzen. Daraufhin senkte der Aufsichtsrat den Daumen.
Bei Volkswagen mit seinen widerstreitenden Interessengruppen wurden Konflikte unter Diess öffentlich ausgetragen. Auch das soll sich mit Blume ändern. Investoren und Branchenexperten stossen sich jedoch daran, dass der Porsche-Chef künftig zwei Hüte tragen soll. Auch intern gibt es in dem mit seinem Haupteigner eng verflochtenen Unternehmen Zweifler:"Reicht ein Chef für zwei börsennotierte Unternehmen?" fragt ein Manager.
Experten für Corporate Governance formulieren zum Teil deutliche Kritik: Die Regeln guter Unternehmensführung würden bei dem familiendominierten Volkswagen-Konzern seit Jahrzehnten ignoriert, sagt Manuel Theisen, emeritierter BWL-Professor an der Universität in München, der auf solche Fragen spezialisiert ist."Die Ernennung von Blume ist eine Bankrotterklärung an die Personalpolitik des Aufsichtsrats. Es erfolgt keine Abstimmung.
Doch das hat die Kritik nicht verstummen lassen."Wir haben den grössten europäischen Autokonzern und eine Reihe von Grossaktionären, die ihrer Verantwortung nicht nachkommen", fasst Theisen zusammen. Die Familien ordneten dem Börsengang von Porsche alles andere unter. Ihnen sei auch egal, ob das Unternehmen 60 oder 80 Milliarden Euro wert sei."Das zentrale Motiv ist Macht.
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