Irgendwo in Moskau steht ein Briefkasten, beschriftet mit dem Namen Yuri Stryk. Ob es den Mann wirklich gibt, ist unbekannt. Doch sein Briefkasten wird regelmässig geleert. Denn immer wieder trifft dort Post aus der Schweiz und wohl auch aus anderen Ländern ein. Der Inhalt: belanglose Papiere und, darin eingewickelt, Banknoten.
S. war seit längerer Zeit arbeitslos und lebte damals von der Sozialhilfe. Er hatte kurz zuvor auf einem grossen Schweizer Jobportal ein interessantes Stelleninserat gesehen: Eine Immobilienfirma war auf der Suche nach regionalen Verantwortlichen. S. bewarb sich auf die Teilzeitstelle, die mit guter Bezahlung lockte – und erhielt den Job, ohne ein richtiges Bewerbungsgespräch geführt zu haben.
Schliesslich teilte ihm die Mitarbeiterin der Immobilienfirma zwei Kontonummern mit. Auf diese Konti solle er je etwa die Hälfte des Geldes überweisen. Er tat dies wie verlangt und war erleichtert, das Geld endlich los zu sein. Mit der Überweisung hatte sich S. als sogenannter Money Mule betätigt – als Geldesel, der Kriminellen hilft, an ihr Geld zu kommen.
Dabei handelt es sich um jenen Betrag, den die Hacker schliesslich ins Trockene bringen konnten. S. überwies auf Anweisung der falschen Immobilienfirma 66'000 Franken an eine Frau im Kanton Aargau, die ebenfalls von den Hackern als Mitarbeiterin angeheuert worden war. Sie hob das Geld ab und schickte es nach Moskau.
Er hätte es ahnen müssen...
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