Die Bilder aus der syrischen Stadt Khan Sheikhoun gingen im April 2017 um die Welt: Kinder, die nach einem mutmasslichen Giftgasangriff um jeden Atemzug rangen. Mindestens 86 Menschen starben bei dem Angriff. Eine UNO-Untersuchungskommission macht die syrische Regierung dafür verantwortlich.
Die Stadt in der Provinz Idlib konnten die syrischen Regierungstruppen von Präsident Bashar al-Assad in der Nacht auf gestern Mittwoch nun zurückerobern. Khan Sheikhoun war fünf Jahre lang in den Händen der Rebellen und liegt an der strategisch wichtigen Strasse von Damaskus nach Aleppo. Idlib ist mit etwa drei Millionen Bewohnern die letzte Rebellenenklave, die nach mehr als acht Jahren Krieg nicht von den syrischen Regierungstruppen kontrolliert wird.
Die Gewalt der vergangenen Tage hat rund 70'000 Menschen vertrieben, wie das Gesundheitsdirektorat Idlib und die Hilfsorganisation Syrian American Medical Society gestern meldeten. Die Menschen fliehen nach Norden, suchen Zuflucht auf Feldern – doch weit kommen sie nicht. Die Grenze zur Türkei ist geschlossen, die Flüchtlingslager an der Grenze sind bereits überfüllt.
Am Dienstagabend hat die Türkei die Abschiebefrist für in Istanbul nicht gemeldete syrische Flüchtlinge bis zum 30. Oktober verlängert. Das könnte auch mit der sich zuspitzenden Situation in Syrien zusammenhängen. In Murak, zehn Kilometer südlich der eingenommenen Stadt Khan Sheikhoun, befindet sich ein türkischer Beobachtungsposten, den Ankara auf keinen Fall räumen möchte.
Der Zweikampf zwischen Russland und der Türkei könnte bei einem Sturm auf Idlib eskalieren. Gestern setzte nun Erdogan auf ein Signal der Stärke: Mehrere Militärkonvois fuhren durch die Provinz Idlib, auf dem Weg zum türkischen Militärposten nach Murak, der mittlerweile fast komplett von syrischen Regierungstruppen eingekesselt ist.
Nicht vergessen: Assad wäre ohne seinen Komplizen Putin längst erledigt.
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