Anti-Frankreich-Dynamik – In Westafrika passiert gerade Historisches

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Die Leute haben die Ex-Kolonialherren so satt, dass sie Statuen und ganze Regierungen niederreissen. In Senegal erlebt man die letzten Züge einer toxischen Beziehung.

März 2023: Unterstützung für Ousmane Sonko in Dakar. Der Oppositionelle punktet mit Anti-Frankreich-Slogans.hierno Dicko steht auf dem Marktplatz von Saint-Louis, ganz im Norden Senegals, und zeigt stolz auf eine Pfütze. «Nichts ist übrig, gar nichts», sagt er. Dann grinst er. Es gibt keine Abdrücke im Boden, keine Spuren.

Der Schein ist grün und 5000 Franc CFA wert, so heisst die Währung in Senegal und in dreizehn anderen west- und zentralafrikanischen Ländern. Auf der Vorderseite ist ein Fisch abgebildet, hinten zwei Antilopen. Doch die wichtigen Informationen, findet Sylla, fehlen. Dass der Schein in Frankreich gedruckt wurde zum Beispiel. 2020 hat er ein Buch über den Franc CFA veröffentlicht. Es heisst: «Afrikas letzte koloniale Währung».

Wenn wir uns nicht im Kampf gegen den Terrorismus engagiert hätten, sagte er kürzlich trotzig, dann gäbe es Mali, Burkina Faso und Niger wahrscheinlich nicht mehr. Seitdem bröckeln die Kolonialbauten in tropischer Hitze vor sich hin. Viele Häuser verfallen, trotz der Ernennung der Altstadt zum Unesco-Weltkulturerbe.Thierno Dicko, ein Mann mit riesigen Händen und sanfter Stimme, wurde vor 39 Jahren in Ndar geboren, so nennen die Einheimischen Saint-Louis. Auf dem Baya Ndar, dem Platz von Ndar, der früher Place Faidherbe hiess, hat Dicko jetzt sein Handy aus der Tasche geholt.

Die Gelegenheit, es noch einmal mit der grossen Lösung zu versuchen, kam am 4. September 2017. Auf dem Platz fand an dem Tag ein Fest statt, für das man auf Eisenstangen ein Zelt errichtet hatte. In der Nacht stürmte es. Dicko und zwei Freunde zerlegten das Zelt und schlugen mit den Eisenstangen auf die Statue ein. So erzählt er es. Der Lärm ging im Sturm unter. Um halb fünf am Morgen lag die Statue am Boden, Gesicht nach unten.

Er komme aus Paris, erzählt der Mann, seit 22 Jahren lebe er in Afrika. Zehn Jahre Senegal, zehn Jahre Gabun, seit zwei Jahren wieder Senegal. Die Putsche, sagt er, machten ihm Sorgen. «Wir hoffen, dass das hier nicht passiert.» Er persönlich merke jedenfalls nichts davon, dass sich die Stimmung drehe, nicht in Saint-Louis. Und die neuen Strassennamen, die gestürzte Statue? «Macht mir gar nichts aus.

 

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