Was für eine Bilanz, die Donald Trump in Syrien vorzuweisen hat: die kurdischen Verbündeten verraten, die Terroristen des Islamischen Staats in Freiheit, Hunderttausende Menschen auf der Flucht, der Kriegsverbrecher Bashar al-Assad und sein Patron Wladimir Putin in neuer Stärke. Der US-Präsident hat dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan mit dem überhasteten Abzug der US-Truppen den Weg frei gemacht, in Syrien einzumarschieren.
Dass Trump seither wirtschaftliche Sanktionen gegen die Türkei erlassen hat, unterstreicht bloss die Kopflosigkeit, mit der die USA in diesen Tagen unter seiner Führung vorgehen. Zuerst die Erlaubnis zur Invasion an Erdogan – dann das hilflose Wutgeheul, wenn sich die blutigen Folgen offenbaren. Demontage einer Supermacht.
Der US-Präsident rechtfertigt sich damit, dass er sein Wahlversprechen einlöse, die «endlosen Kriege» Amerikas zu beenden. Möge das Chaos ausbrechen, solange es ihm nur eine zweite Amtszeit sichert. Die aussenpolitischen Berater, die ihn früher noch von ähnlichen Schritten abhielten, sind zumeist Kopfnickern gewichen. Trump entscheidet allein, geleitet nur von seinen Impulsen.
Dass die USA damit Glaubwürdigkeit und Vertrauen zerstören, dass ihre Verbündeten unter die Räder geraten: Er nimmt es in Kauf, so wie er es auch in Kauf nimmt, dass diese Strategie – wenn davon überhaupt die Rede sein kann – voller Widersprüche ist. Noch während die USA ihr Kontingent aus Syrien abziehen, schicken sie 1800 zusätzliche Soldaten nach Saudiarabien. «Weil die Saudis uns dafür bezahlen», sagt Trump.
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