Wenn Urs Wernli sein Altersheim vorstellt, die Dorflinde in Oerlikon, zeigt er immer auch die Zweier-Appartements. Er betont dann, dass hier Ehepaare einziehen können, Geschwister – und gleichgeschlechtliche Paare. Genützt hat das bisher nichts. Im zweitgrössten Zürcher Alterszentrum lebt kein einziges homosexuelles Paar. Und auch sonst hat sich niemand unter den 120 Bewohnerinnen und Bewohnern geoutet: kein Schwuler, keine Lesbe, kein Transsexueller, keine Intersexuelle.
«Wenn sich jemand verstecken muss, stimmt etwas nicht», sagt Stadtrat Andreas Hauri . Er überarbeitet gerade die städtische Altersstrategie. Vier politische Vorstösse von Gemeinderäten der SP, der GLP, der Grünen und der FDP sind hängig. Sie fordern Massnahmen, damit ältere Menschen ihre queere Identität in den bestehenden Alterszentren offener ausleben können. Oder ein spezielles Altersheim für LGBTI-Menschen.
Alon Less möchte gerne mit anderen LGBTI-Menschen zusammenwohnen, wenn er nicht alleine leben kann. Bild: Dominique Meienberg Urs Wernli leitet das Altersheim Dorflinde. Er findet, dass queere Senioren auch hier Platz haben müssen. Bild: Dominique Meienberg
Na und?! Es sind normale Menschen wie alle andere.
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