Was haben wir es vermisst während der ersten Wellen der Corona-Pandemie: das Zusammensein mit Freunden, das Herumspinnen an langen Abenden, das Essen, Trinken, Reden. Die Kolleginnen erschienen weiterhin, auf kleinen Kacheln in Videositzungen – aber wer macht schon eine private Party am Bildschirm?
Sie ist Lasersteins Freundin und Lieblingsmodel Traute Rose, gemeinsam haben sie den Typus des weiblichen Aktbildes reformiert: In Lasersteins Akten wird aus dem alten Machtgefälle im Atelier ein kreativer, freundschaftlicher Prozess, ein Geben und Nehmen, ein gegenseitiges Anschauen. Nun, 1930 in Potsdam, scheint auch Traute Rose zu ahnen, dass es mit so viel künstlerischer Freiheit hierzulande bald vorbei sein wird.
Ihr grosses Werk bereitete sie akribisch vor. Später berichtet Traute Rose, wie sie dabei vorging: Die Künstlerin habe «die sehr lange Holzplatte mit der Berliner S-Bahn nach Potsdam transportiert, dann weiter mit der Pferdekutsche zum eigentlichen Bestimmungsort, zu Bekannten, die eine grosse Dachterrasse mit Blick über Potsdam hatten. Die Freunde kamen zusammen für die ersten Skizzen.
1937 emigrierte sie nach Schweden, ohne die nicht jüdische Traute Rose, aber mit dem «Abend über Potsdam». Für die Bleibeerlaubnis in ihrer neuen Heimat ging sie eine Scheinehe ein. Ihrer Mutter Meta gelang die Flucht nicht, sie wurde 1943 im KZ Ravensbrück ermordet.
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