Es gibt Therapien, bei denen die Gefahr besteht, dass Entzündungen und Narbenbildungen den Behandlungserfolg später wieder vermindern. Das passiert beispielsweise manchmal bei Menschen mit Hörverlust. Wenn sie mithilfe eines Implantats das Hören neu gelernt haben, kann sich durch Narben im empfindlichen Innenohr ihr Hörvermögen wieder verschlechtern.
Die Transfusionsmedizinerin Eva Rohde und der Zellbiologe Mario Gimona von der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg haben nun gemeinsam mit Kollegen der Medizinischen Hochschule Hannover beim Einsetzen eines Hörimplantats weltweit erstmals ein neuartiges Stammzell-Therapeutikum eingesetzt, um die Sinneszellen im Ohr zu schützen.
„Wir verwenden nicht die eigentlichen Stammzellen, sondern arbeiten mit den extrazellulären Vesikeln von Vorläuferzellen“, erläutert der Zellbiologe Mario Gimona. Diese winzigen Teilchen übertragen lediglich Informationen, zum Beispiel solche, die entzündliche Prozesse unterdrücken. Der Zellbiologe gewinnt im an der PMU angesiedelten Good-Manufacturing-Practice-Labor samt Reinraum diese Therapeutika aus Nabelschnurgewebe.
Innerhalb der zwei Jahre dauernden Nachbeobachtungszeit zeigte sich, dass nicht nur keine problematischen Reaktionen des Körpers auf das Implantat auftraten. „Es kam auch zu einer deutlichen Verbesserung des Sprachverständnisses auf der neu behandelten Seite“, berichtet Rohde. Derzeit wird eine Studie vorbereitet, um die Effekte der neuen Behandlungsmethode in einem größeren Rahmen zeigen zu können.
Medikamente auf Basis der Vesikel können aber nicht nur bei der Einheilung von Cochlea-Implantaten Entzündungen und Narbenbildungen verhindern. Gimona und Rohde beschäftigen sich mit ihren Teams auch mit Einsatzmöglichkeiten bei Patienten mit Rückenmarksschädigung. „Nach einer akuten Querschnittverletzung gibt es eine zweite Phase.
Österreich Neuesten Nachrichten, Österreich Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Herkunft: krone_at - 🏆 12. / 53 Weiterlesen »
Herkunft: krone_at - 🏆 12. / 53 Weiterlesen »
Herkunft: DiePressecom - 🏆 5. / 63 Weiterlesen »