Es ist kurz vor Weihnachten, als Wolodymyr Selenskyj im vergangenen Jahr seine erste Auslandsreise antritt. Sie führt den ukrainischen Präsidenten – wie könnte es anders sein – nach Washington. Im Kapitol, dem Sitz der Legislative der Vereinigten Staaten, wird er als Held gefeiert. „Dieser Kampf wird darüber bestimmen, in welcher Welt unsere Kinder leben“, ruft er. Und: „Wir werden uns niemals ergeben.
Vor dem Kongress durfte der ukrainische Präsident nicht mehr sprechen, stattdessen befragten Abgeordnete ihn hinter verschlossenen Türen. Die Mehrheit der Republikaner stellt die Militärhilfen für Kiew mittlerweile offen infrage. Und selbst die Demokraten sollen Selenskyj gefragt haben, was geschehen würde, wenn die USA ihre Unterstützung einstellen. „Wenn wir die Hilfen nicht erhalten, werden wir den Krieg verlieren“, soll er geantwortet haben.
Im Juni startete die Ukraine eine groß angelegte Gegenoffensive, doch durchschlagende Erfolge blieben aus. Ziel der Militäroperation war es, die russischen Stellungen zu durchbrechen, bis ans Asowsche Meer vorzudringen und den feindlichen Truppen die Versorgung abzuschneiden, um Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen. Doch davon ist man weit entfernt.Die Gegenoffensive der Ukraine ist de facto vorbei. Die Rückeroberungen sind überschaubar.
„Das Problem ist: Beide Seiten sehen alles, das macht taktische und operative Manöver schwierig“, sagt Reisner. „Der Westen muss jetzt neue Technologie schicken, damit die Ukraine den Kampf im Frühjahr wiederaufnehmen kann.“ Dabei ginge es vor allem um elektronische Kriegsführung, damit russische Drohnen erkannt, gestört oder gar zerstört werden könnten.
Dann, so die Idealvorstellung aus Kiewer Sicht, wäre die Ukraine in der Lage, die Luftangriffe der Russen abzuwehren und Drohnenflüge zu verhindern, um so die gegnerischen Stellungen bombardieren und schließlich mit Panzern vorrücken zu können. Im militärischen Sprachgebrauch spricht man von einem „Kulminationspunkt“ – der Moment, an dem die Lage kippt und die Kontrolle verloren geht. Weit sei es bis dahin nicht mehr, sagt Reisner: „Wenn es so weit ist, gewinnt der Gegner. Das muss der Westen verhindern.“ Deshalb müsse die Ukraine über den Winter mit modernem Kriegsgerät ausgestattet werden. „Der Westen hat das in der Hand, nicht die Ukraine.
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