Wenn ein Deutscher die Wiener Herzen erobern will, gibt es nichts Besseres, als Wien als „theaterverrückt“ und sich selbst als „Piefke“ zu bezeichnen. Der Düsseldorfer Kay Voges tat beides vor versammelter Journalistenschar: „Es ist für mich als Piefke wichtig“, sagte er, „kennenzulernen, wie Wien funktioniert.“
Dass man in Wien den Regisseur nicht mit [g], sondern mit [sch] spricht, werden ihm Kabarettisten noch nahebringen; spannender war, dass er öfter das schöne, aber bei uns unübliche Wort „Gewerke“ verwendete, offenbar für das nicht-künstlerische Personal. Das ja im Volkstheater unter der Leitung Anna Badoras – etwa durch die Auflösung der Werkstätten – ziemlich vergrämt worden ist. Er wolle auch mit den „Gewerken des Hauses“ kommunizieren, sagte Foges.
Relativiert wird das Bekenntnis zum Schauspieltheater durch Voges' Erklärung, das Theater solle „alle Künste unter einem Dach vereinen“, auch bildende Kunst, Medienkunst, Musik. Um letztere wird sich der u. a. durch seine Arbeit mit der Noise-Band Swans bekannte US-Komponist Paul Wallfisch kümmern, er ist musikalischer Leiter am Schauspiel Dortmund, wird am Volkstheater die gleiche Stelle bekleiden.
Zum Volkstheater in den Bezirken, das noch mehr Stammpublikum verloren hat als das Haupthaus, meinte er, verblüffend ähnlich wie seine Vorgängerin Badora, es müsse „inhaltlich politischer“ werden. Und: „Wenn das Publikum nicht ins Haus kommt, müssen wir zum Publikum.“Es ist kein leichtes Erbe, das Voges antritt. 2018 hatte das Volkstheater nur eine Auslastung von 52,4 Prozent. Und Voges kommt aus Dortmund, wo das Schauspielhaus gerade 60.
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