Die Ukraine legt neue angebliche Beweise dafür vor, dass Russland den Kachowka-Staudamm gesprengt haben soll. Der Nachrichtenagentur Associated Press liegen Fotos vor, die ein offenbar mit Sprengstoff beladenes Auto auf dem Damm zeigen. Die Bilder soll eine Drohne am 28. Mai aufgenommen haben. Der Staudamm wurde schließlich am 6. Juni zerstört, eine großräumige Überschwemmung in der Region war die Folge.
Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hatte schon Tage nach der Überschwemmung mitgeteilt, er habe ein Telefonat russischer Truppen mitgeschnitten. Dies belege, dass eine russische Sabotage-Truppe das Wasserkraftwerk und den Staudamm in der südukrainischen Oblast Cherson gesprengt habe.Wegen der dadurch ausgelösten Überschwemmungen mussten Tausende Menschen aus den betroffenen Gebieten am Fluss Dnipro fliehen.
Die Anlage war zum Zeitpunkt der Explosion unter Kontrolle russischer Truppen. Die Authentizität des Telefonmitschnitts konnte bisher nicht überprüft werden. Russland hat sich zunächst nicht dazu geäußert. Weitere Einzelheiten zu dem Telefonat und den beiden Gesprächspartnern veröffentlichte der SBU nicht.
Auch Bundesheer-Generalmajor Günther Hofbauer hatte vor zwei Wochen erklärt, dass die Sachlage eher auf die russische Seite als Verursacherin hindeute. Sowohl den militärischen Nutzen als auch die Vorgangsweise bei der Sprengung betreffend. Das norwegische seismologische Institut Norsar stellte nach eigenen Angaben eine Explosion am Staudamm zum Zeitpunkt seiner Zerstörung fest. „Wir sind sicher, dass es eine Explosion gab“, sagte Norsar-Chef Ben Dando der Nachrichtenagentur AFP Tage nach der Explosion. Dies würde die allgemeine Annahme bestätigen, dass der Staudamm durch eine bewusste Aktion zerstört wurde - und nicht aufgrund von Schäden durch vorherige Bombardierungen nachgab.
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