The-XX-Sängerin: „Tanzen und Weinen ist keine schlechte Kombination“

Ihre sonore Stimme ging ab 2005 um die Welt, mit den Liedern der Indiepop-Band The XX. Dieses tief melancholische Trio aus einem Vorort Londons verstand es, die konträren Ästhetiken von Indiepop und Elektronik zu vereinigen. Unbeabsichtigt wurde man damit zur Blockbuster-Band. Mit dem zweiten Album, „Coexist“, glückte sogar der Durchbruch in den USA. Mittelpunkt der Band: die Sängerin, Komponistin und Gitarristin Romy Madley Croft, von ihren Eltern nachbenannt.

Das glückte Ihnen hervorragend. Zum Beispiel im Lied „She’s on My Mind“: ein zwingender Beat, gepaart mit einem entspannten Text – war das Ihre Formel? Nicht wirklich. Jedes Lied fällt einem anders aus dem Ärmel. Ich halte nichts davon, nach einer Formel zu arbeiten. Das wäre mir zu fad. Aber es ist mit Sicherheit der verspielteste Song des Albums. Er ist ideal für das Ende der Nacht in einem Club. Für die letzte Stunde, wenn alles schon entspannt ist. Im Text wollte ich zeigen, wie lohnend es ist, ein Risiko einzugehen. Am Ende muss die Liebe immer über die Konvention siegen.

In „Enjoy Your Life“ haben Sie auch ein Sample des mittlerweile berühmten Musikers Beverly Glenn-Copeland eingesetzt. Er wurde als Frau geboren und ließ sich geschlechtlich umwandeln. Haben Sie ihn auch einmal getroffen? Ja, Gott sei Dank! Ich habe ihn über die schwedische Popsängerin Robyn in Stockholm nach einem Konzert kennengelernt und konnte mich bei ihm bedanken, weil mir seine Musik so viel bedeutet. Dort habe ich „La Vita“, das Lied, von dem ich gesampelt habe, überhaupt erst zum ersten Mal gehört.Das wird sicher gehen, zumal wir auf unserer letzten gemeinsamen Platte eh schon den Versuch gemacht haben, etwas positiver zu klingen. Ich bin schon gespannt, wie es laufen wird.Jeden Tag.

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