Die Einsätze richteten sich gegen armenische Kräfte, teilte das Verteidigungsministerium in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku mit. Armenien dagegen betonte zunächst, dass die Lage an der gemeinsamen Grenze ruhig sei. Außerdem habe man keine Truppen in Bergkarabach.
Vor Start des Militäreinsatzes waren aserbaidschanischen Angaben zufolge sechs Menschen bei Minenexplosionen getötet worden. Aserbaidschanische Sicherheitskräfte hatten mitgeteilt, zwei Zivilisten seien auf einer Straße in Richtung der Stadt Schuscha im aserbaidschanisch kontrollierten Teil Bergkarabachs durch eine von armenischen „Sabotagegruppen“ gelegte Mine getötet worden.
Vier Polizisten seien später auf dem Weg zum Explosionsort bei einer weiteren Minenexplosion getötet worden. Nach eigenen Angaben hat Baku Russland und die Türkei, die Schutztruppen bzw. Beobachter in der Konfliktregion stellen, über den „Anti-Terror-Einsatz“ informiert.Es handle sich um eine „Anti-Terror-Operation lokalen Charakters zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung“ in der Region. Russland betonte, man sei mit beiden Seiten in Kontakt.
Das christlich-orthodoxe Armenien und das muslimische Aserbaidschan, beides im Südkaukasus gelegene Ex-Sowjetrepubliken, sind seit Langem verfeindet, wobei nach einem Krieg Anfang der 1990er Jahre um die zu Aserbaidschan gehörende, mehrheitlich aber von Armeniern bewohnte Region Bergkarabach zunächst Armenien die Oberhand hatte.
In einem zweiten Krieg 2020 siegte das mit Geld aus dem Öl- und Gasgeschäft hochgerüstete Aserbaidschan und eroberte Teile von Bergkarabach und eigenes Territorium zurück. In kürzeren Militäraktionen danach besetzte Baku auch etwa 150 Quadratkilometer armenisches Staatsgebiet.
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