Die Gemeindezusammenlegungen nach dem Niederösterreichischen Raumordnungsgesetz aus dem Jahr 1968 sollten für „entwicklungsbedürftige Gebiete“, wie den Bezirk Hollabrunn, neue strukturpolitische und wirtschaftliche Möglichkeiten schaffen. Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich bis 1972 von ursprünglich 146 auf 24.
Als Grenzland wurde Hollabrunn auch entsprechend gefördert und bezuschusst. Eine Voraussetzung damals: die Schaffung von mindestens zehn neuen Dauerarbeitsplätzen. Je nach Standortgemeinde betrug der Zuschuss bis zu 20.000 Schilling. Auch der Fremdenverkehr sollte speziell gefördert werden. Jedoch nur Hardegg und Retz erfüllten die geforderten Standortqualifikationen.
Daneben kämpfte der Bezirk in den 1970er-Jahren mit massiven Abwanderungstendenzen. Bei der Volkszählung 1971 war Hollabrunn mit einem Bevölkerungsrückgang von minus 6,7 Prozent absolutes Schlusslicht. Die Gehälter im Bezirk waren auch nicht dazu angetan, zu bleiben. Ablesen lässt sich das anhand der Kopfquote an Gemeindesteuern.
Die ebenfalls 1972 neue gesetzliche Regelung der vorzeitigen Alterspension brachte zusätzliche Verwerfungen mit sich. Damit stiegen die Rücklegungen der Gewerbeberechtigung rasant an. Bis Ende 1972 waren es 258. Demgegenüber standen nur 142 Neuanmeldungen. Das sogenannte „Greißlersterben“ ergänzte die düstere Lage des Bezirks.
Das Magazin kam damals zu folgendem Fazit: „Ein voll beladener Lkw eines Großhändlers hat beispielsweise im Osten Österreichs einen Warenwert von rund 60.000 Schilling, im Westen von bis zu 160.000 geladen.“ Eine Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales ließ auch nicht viel Hoffnung aufkommen: „Bezirk Hollabrunn: Lage peripher im nordwestlichen Weinviertel, relativ ungünstige über- und innerregionale Erreichbarkeitsverhältnisse.
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