Tamara Arthofer Leitung Sport Dass Fußball ein Spielball der Wirtschaft ist, ist längst nichts Neues mehr. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht über Transfers, Sponsorengeschäfte und anderweitige Partnerschaften debattiert wird. Doch noch ist der Plafond nicht erreicht, vor allem in Sachen Verkauf von Stadionnamen ist noch viel Luft nach oben, wie nun die Agentur Duff & Phelps in einer Studie festgehalten hat.
Demnach geben Vereine die Namensrechte für ihre Spielorte nämlich viel zu billig her. Für die Untersuchung wurden 98 europäische Klubs herangezogen, von denen nur rund 27 Prozent die Stadionnamen veräußert haben. Illustre Klubs wie der FC Barcelona und Real Madrid verzichten ganz darauf - und damit laut Berechnungen der Analysten auf bis zu 37 Millionen Euro pro Jahr.
Es ist das pure Denken in Zahlen und Fakten, das aus der Wirtschaft spricht, bei dem die mannigfaltigen Emotionen im Fußball aber nicht berücksichtigt werden. Die Vereinsbosse sollten sich hüten, dasselbe zu tun, schließlich gelten die Stadien vielen immer noch als quasi-sakrale Orte. Um es nicht ganz so drastisch zu formulieren: Tradition verkauft man eben nicht . Nur wenn man sie zum Schleuderpreis verscherbelt, hat erst recht niemand etwas davon.
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