Dass der Krieg gegen die Ukraine so schnell bis zur Hauptstadt Kiew reichen würde, hatten sich wohl die wenigsten gedacht. Trotzdem erlebte die Stadt nun schon die zweite Nacht mit Sirenenalarm - und Bomben. Beschränkte sich der Angriff am Donnerstag auf den Flughafen im Norden der Hauptstadt, so wurden in der Nacht auf Freitag
aus der Luft getroffen. Russische Panzer rückten weiter auf Kiew vor. Es gibt Verletzte - und viele verzweifelte Menschen, die in Kellern, Luftschutzbunkern und Kiews U-Bahn Schutz vor den Bomben suchen.„Sehr viele Bewohner von Kiew haben die Nacht tatsächlich in den U-Bahn-Stationen ausgeharrt“, erzählt die Südtiroler Journalistin Daniela Prugger, die in Kiew lebt, dem Radiosender Ö1.
Am Donnerstag seien sie aufgerufen worden, die Nacht in einem Luftschutzbunker zu verbringen. Sie selbst halte sich versteckt und sagt, man habe es nicht glauben wollen, dass das passiert. Kiew sei eine moderne europäische Hauptstadt, nun erlebe man ein Szenario, das „viele mit einem Krieg verbinden, der in der Vergangenheit stattgefunden hat“.Das Land verlassen könne sie derzeit nicht: Der Flughafen bei Kiew sei als Erstes von Russland ins Visier genommen worden.
„In Kiew hört man derzeit nur Sirenen, ansonsten ist diese Millionenstadt wie ausgestorben“, schildert sie die Lage. Man höre die Vögel zwitschern, aber keinen Verkehr. „Alle warten, was als Nächstes kommt.“
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