Im Wahljahr läuft es für die SPÖ in Wien derzeit nicht allzu rund - zumindest auf Bezirksebene: Zu den Querelen um den Parteivorsitz in der Donaustadt kommen nun auch Wickel in Margareten. Dort tritt die rote Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery nach 22 Jahren Mitgliedschaft aus der Partei aus. Die Sozialdemokratie sei"rückwärtsgewandt", so ihr Vorwurf im Gespräch mit Journalisten.
"Ich verlasse mit sofortiger Wirkung die sozialdemokratische Fraktion", sagte Schaefer-Wiery, die seit 2013 am Chefsessel in Margareten sitzt. Ein entsprechendes Schreiben sei bereits an die Partei unterwegs, die Bewohnerinnen und Bewohnern Margaretens würden zeitgleich per Offenem Brief von der Entscheidung informiert. Der Schritt erfolge aus"freien Stücken", diesbezüglichen Druck der Genossen habe es nicht gegeben.
Im Vorjahr habe die"Entfremdung" zwischen der Bezirkspartei und ihr begonnen, berichtete sie von einem"offenen Konflikt", der teilweise"weit unter der Gürtellinie" gegen sie geführt worden sei:"Da wurden rote Linien überschritten.
Schaefer-Wiery, davor Geschäftsführerin des Filmcasinos, übernahm den Vorsteherposten im Jahr 2013 von Kurt Wimmer. Dass das Verhältnis zwischen ihr und der Bezirks-SPÖ im Lauf der Jahre immer schlechter wurde, zeigte sich bereits im März 2019. Damals wurde Stephan Auer-Stüger zum neuen Vorsitzenden gewählt, der Vorstand wurde ebenfalls neu gewählt. Und dort erhielt Schaefer-Wiery nur 47 Prozent Zustimmung.
Die SPÖ brauche jedenfalls Modernisierung:"Es ist Zeit, dass junge Menschen das Ruder in die Hand nehmen und mit den Menschen reden, ein offenes Ohr für sie haben." Ob sie im Herbst Rot wähle?"Ich weiß es noch nicht."
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