änderte, war eine kluge künstlerische Entscheidung. Beethovens Opus 111, die letzte seiner Klaviersonaten, ersetzte sie mit Präludien von Schostakowitsch. Diesen stellte sie die Sonate in es-Moll von Samuel Barber voran. Ein Repertoire, bei dem sie ganz in ihrem Element ist.
Ungestüm, doch mit phänomenaler Akkuratesse interpretierte sie das forsche Hauptthema, arbeitete die Stile dieses Werks heraus, changierte gewandt zwischen jazzigen und romantisierenden Elementen. Dass ausgerechnet im sinnlichen langsamen Satz ein Handy-Wecker losschlug, ignorierte sie, so sehr war sie in ihrem Spiel versunken.
Im Finalsatz ließ sie ihre Finger virtuos über die Tasten galoppieren. Durch Dmitri Schostakowitschs Präludien ließ sie einen Hauch von Bach durchwehen und kostete ihre exzellente Technik aus. Zuweilen ließ ihr passioniertes Zupacken in manchen Momenten an Martha Argerich denken.. Bei den vier Balladen von Frédéric Chopin wirkte ihr Spiel gereift, ihr Zugang tiefsinnig.
Als dritter Abschnitt ließe sich der fast eine halbe Stunde dauernde Zugabenteil bezeichnen. Losgelöst, befreit leitete sie dazu mit einer Etüde von Chopin über, tobte sich bei Philipp Glass aus, spielte sich durch die Epochen bis zurück zu Gluck. Auf Sibelius ließ sie dann tatsächlich ein Stück von Gulda folgen. Herausragend ihre Bearbeitung von Tschaikowskys „Pathétique“. Ovationen.
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