Mit zittriger Hand führt Erika Pfeffel ein Stück Erdbeermarmeladebrot zum Mund. Die Uhr zeigt kurz vor 10. Pflegerin Rebecca Reiter sitzt seit einer halben Stunde neben der Frau, schneidet für sie das Brot und streichelt ihr immer wieder über den Rücken. Als Marmelade auf ihr Oberteil tropft, winkt Reiter ab. „Das kann man waschen.
Corona machte die Situation nicht einfacher. Die Pandemie brachte zusätzliche Aufgaben. So wurde etwa das Besuchermanagement aufwendiger. Außerdem muss regelmäßig getestet werden. „Das ist eine Mehrbelastung“, sagt Drechsler.All das kommt zu den gewohnten Aufgaben einer Pflegekraft hinzu. Die sind – je nach Ausbildung – das Verabreichen von Medikamenten, Waschen, Anziehen, Lagern und Essen eingeben.
Einfach Arbeitssuchende umzuschulen und in der Pflege einzusetzen, wenn sich der Mangel noch weiter zuspitzt, ist für Drechsler keine Option. Um in dem Job arbeiten zu können, braucht man Voraussetzungen. Ganz oben auf der Liste stehen Geduld, Verständnis, Humor, Respekt und Flexibilität. Zudem brauche es Fachkompetenz.