Es gab Zeiten, da spaltete Christoph Willibald Gluck die Öffentlichkeit ähnlich wie heute die Corona-Impfung: Der Mann wollte um 1760 nicht weniger als das Musiktheater reformieren und verfolgte dieses Ziel auch in seinen Pariser Opernjahren. Weg von den kapriziösen Koloraturgesängen, hin zu einem puren Drama: Das brachte dem Vorklassiker einigen Zores mit den Freunden der italienischen Oper ein.
Die Lösung: ein Krankenhaus-Drama. Wir sehen also ein Ärzte-Team, das die sieche Eurydice von den Geräten abstöpselt, während ihr Partner mit der roten E-Gitarre betrübt dreinschaut. Prägnant immerhin: Orpheus, wegen seiner hohen Töne traditionell weiblich besetzt, ist an diesem Abend nicht männlich kostümiert, sondern lässt offen frauliche Züge erkennen und tritt als eine Art Orphea auf, das Liebespaar ist damit lesbisch gepolt.
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