"Es ist nicht gerade angenehm, wenn man sich darauf verlassen muss, dass einen die Neutralität oder andere Völker beschützen werden", sagte er im APA-Interview in Wien unter Verweis auf neutrale Staaten im Ersten und Zweiten Weltkrieg, aber auch die Ukraine. Er wünsche sich Österreich als NATO-Mitglied, weil das für beide Seiten sinnvoll wäre.
Die Neutralität schütze Österreich nicht, und zwar weder militärisch noch vor anderen Herausforderungen wie etwa Migrationswellen."Im modernen Europa gibt es so etwas wie Neutralität nicht mehr. Wladimir Putin hat den letzten Zweifel daran beseitigt", betonte der frühere britische Verteidigungsminister."Die Neutralität hat den Ländern im Ersten und Zweiten Weltkrieg nicht geholfen.
Aufhorchen ließ das Mitglied des britischen Oberhauses mit der Aussage, die im Jahr 2008 verkündete NATO-Beitrittsperspektive für die Ukraine sei ein"Fehler" gewesen. Die Ukraine war damals nämlich weder militärisch noch politisch bereit für einen NATO-Beitritt, weswegen das Versprechen unrealistisch gewesen sei und auch eine Verletzung der für andere Staaten geschaffenen Beitrittsverfahren.
Einen russischen Angriff auf NATO-Territorium sieht Robertson nicht, weil Kreml-Chef Putin"nicht einmal in verrücktestem Zustand seine Militärführung davon überzeugen könnte, diese Linie zu überschreiten". Bei einem Treffen mit früheren russischen Militärchefs habe er sich nämlich davon überzeugen können, dass diese alle"sehr konservativ" und"sehr patriotisch" seien.
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