Hat das neue Buch"Pandemia", das sie geschrieben haben, auch einen therapeutischen Zweck gehabt, dass Sie sich Dinge, die sich aufgestaut haben, von der Seele geschrieben haben?
Das Buch soll keine Abrechnung sein. Es geht darum, die Entscheidungsfindungsprozesse sichtbar zu machen. Ein Gesundheitsminister entscheidet nicht alleine. Das waren teils echt mühevolle Einigungsprozesse mit dem Koalitionspartner und den Bundesländern. Das hat in manchen Phasen sehr gut funktioniert. Sebastian Kurz war in der Startphase unglaublich dynamisch, schnell, offensiver als ich. Auch dadurch haben wir den Anfang relativ gut bewältigt, Ischgl ausgenommen.
Als im Winter die Stimmung gekippt ist, haben Sie sich oft alleingelassen gefühlt. Sie vergleichen sich im Buch mit Sisyphus. Dass Kurz Umfragen als wichtig empfunden hat, ist kein Geheimnis. Ich meine, dass man in einer Mega-Krise gut beraten ist, Kurs zu bewahren, unabhängig davon, wie sich die Stimmungslage entwickelt.Nein, ihr Vorgehen war und ist sehr unterschiedlich. Im Frühling 2021 haben etliche Länder massiv auf Öffnungen gedrängt. Ich war damals schon ein Vertreter der These, zu früh zu öffnen ist die Basis für die nächste Welle und die nächste Notbremsung.
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