Konstanze hat Angst davor, die Kontrolle zu verlieren. Zu Recht, passiert der Mittfünfzigerin doch erschreckend häufig genau das. Der neue Roman von Marlene Streeruwitz ist das Protokoll eines Kontrollverlusts - und des Versuchs, wieder handlungsfähig zu werden. Er beginnt mit dem Satz"Ich sterbe" und der panischen Flucht der alleinlebenden Übersetzerin aus ihrer Wiener Wohnung, die sie in der Pandemie nur selten verlassen hat.
"Tage im Mai." trägt den etwas gespreizten Untertitel"Roman dialogué", was kein Malheur wäre, würde der Text dem gerecht. Es gibt allerdings lediglich zwei Kapitel, in denen sich Konstanze und ihre Tochter Veronica unterhalten respektive mehr aneinander vorbei anstatt miteinander reden. Mehr noch: Auf den ersten 150 Seiten findet sich so gut wie gar kein Dialog. Spätestens da tun sich die ersten großen Fragezeichen auf.
Was haben wir hier, pflegen Ärzte in Krankenhausserien zu fragen. Diese Frage muss sich auch die Literaturkritik bisweilen
Österreich Neuesten Nachrichten, Österreich Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Herkunft: noen_online - 🏆 15. / 51 Weiterlesen »
Herkunft: DiePressecom - 🏆 5. / 63 Weiterlesen »