„Vernichten“, Michel Houellebecqs achter Roman, beginnt so, wie die Bücher dieses Autors gemeinhin anheben: „An manchen Montagen Ende November oder Anfang Dezember fühlt man sich, besonders als Alleinstehender, wie im Todestrakt. Die Sommerferien sind längst vorbei, das neue Jahr ist noch weit weg; das Nichts ist ungewohnt nah.“ In den Romanen des Franzosen schlägt verlässlich die Stunde, die zu Resignation und Verzweiflung einlädt.
Tage vor Veröffentlichung des französischen Originals von"Vernichten" kursierte bereits eine gehackte PDF-Version im Internet, was für gehörigen Wirbel sorgte.Die Literaturzeitschrift, bei der Houellebecq während der Publikation von „Elementarteilchen“ angestellt war, kündigte dem Autor unter dem Vorwurf, er verfechte faschistische Ideen.
In"vernichten" veranstaltet Houellebecq Lärm wie in einem Superhelden-Blockbuster, der mutmaßlich davon ablenken soll, dass er in Wahrheit eine Liebesgeschichte erzählen will.
Woran Paul genau laboriert, soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Darüber sollte man unbedingt lesen. Nur so viel: Houellebecq vermittelt einen sehr belastbaren Eindruck davon, wie Menschen mit Schmerz und ohne Hoffnung leben, ein Bild des Zustands eines Mannes, der Bestrahlung und Chemotherapie erdulden muss. In den Worten des Philosophen Pascal, den Houellebecq wiederholt zitiert: „Der letzte Akt ist immer blutig, so schön unter anderem die Komödie gewesen sein mag.
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